Kunterbunt

Diese Seite ist um Geschichten und Gedichte von Annebearb zu sammeln, sie schreibt so einiges selber, hir wird auch einiges gesammelt werden was sie liebt.

10 April 2005

als die Großmutter noch klein war

Kürzlich bekam ich von meinen 8 und 10 jährigen Enkeln, welche in Australien leben, eine E Mail, worin stand, ich möchte ihnen doch mal eine Geschichte schreiben, wie das war, als ich noch ein Kind war. Ob ich auch in der Schule Rechtschreibung und Rechnen lernen musste, und womit wir gespielt haben, u.s.w. Ich schickte dann folgende e-Mail zurück:

Als die Großmutter noch klein war.

Als ich noch ein kleines Mädchen war, wohnte ich mit meinen Eltern und meiner jüngeren Schwester in einem kleinen Häuschen auf einer großen Wiese, sehr weit weg vom Dorf oder einer Stadt.
Autos gab es damals nur ganz wenig und diese konnten sich nur ganz reiche Leute leisten.
Auch Radio, und Fernseher, gab es bei uns noch nicht. Wir hatten auch noch keinen elektrischen Strom.
Wollten wir Musik haben, machten wir sie selber. Viele Lieder sangen wir mit unseren Eltern, und später machten wir mit Vater auch Haus Musik. Meine Schwester und ich spielten Blockflöte, und unser Vater Klampfe, (Gitarre) Geige, oder Querflöte. Das war unsere Musik, und wir waren sehr fröhlich dabei.
Als ich dann mit 5 Jahren in die Schule kam, hatte ich einen weiten Schulweg, den ich immer
zu Fuß laufen musste, eine halbe Stunde hin, eine halbe Stunde zurück, und das zwei mal am Tag, ausser Mittwoch und Samstag, da war nur von 8 – 1 Uhr Schule und Sonntags gar nicht.
Wir Mädchen bekamen immer eine weiße .Schürze angezogen, diese sollte von Montags
Bis Samstags sauber bleiben. Das war schwierig.
Deshalb zogen wir sie immer gleich aus, wenn wir von der Schule nach Hause kamen,
.denn beim Spielen machten wir uns ganz schön schmutzig.
Wir spielten mit Puppen .
Wir malten uns Kästchen auf den Boden und hüpften auf einem Bein von Einem zum Anderen.
Wir hatten Seilchen zum drüber springen, und Kreisel die wir tanzen ließen.
Die meisten Spiele waren unsere eigenen Ideen.
So bauten wir uns im Sand einen Bauernhof ( Farm ) wo Tannenzapfen die Pferde waren,
viel Steine, die Schweine, und Pusteblumen die Hühner, und so weiter.....
Wir hatten nur wenig fertige Spielsachen aber draußen fanden wir immer neue Ideen was man spielen konnte. Als ich 6Jahre war, bekam ich zu Weihnachten eine Puppe, die habe ich heute noch. Sie heißt Trudel
Später bekam ich auch ein Fahrrad, mit dem konnte ich dann weit herum fahren, weil es ja noch so wenig Autos gab und die Straßen fast leer waren.
Aber ich musste auch jeden Tag fleißig zu Hause bei der Arbeit helfen, denn es gab Krieg und alle Männer mussten zu den Soldaten, so auch mein Vater. Weil wir einen großen Garten, drei Schafe. Hühner und Kaninchen hatten, konnte unsere Mutter nicht alle Arbeit alleine machen.
Der Krieg war übrigens das Allerschlimmste in meiner Kinderzeit. Darüber könnte ich noch eine andere lange und schreckliche Geschichte erzählen.
In der Schule lernten wir schreiben, natürlich auch Rechtschreibung und schön schreiben, Rechnen,
das Einmaleins auswendig, vorwärts und rückwärts. Wir mussten überhaupt sehr viel auswendig lernen, das war oft sehr schwer, aber wenn ich es einmal konnte, habe ich es nie im Leben mehr vergessen. Auch Tagebuch habe ich geschrieben, doch da war ich bestimmt schon 12 Jahre . Als ich fast 11 Jahre war, bekam ich ein kleines Brüderchen, worüber ich mich sehr freute. Das durfte ich dann auch oft versorgen. Es war, als hätte ich nun eine lebendige Puppe, die ich anziehen, ausziehen, sauber machen, Süppchen kochen, füttern und spazieren fahren durfte, weil unsere Mutter damals oft krank war. Mit meiner Schwester habe ich auch sehr viel gespielt, aber die wollte nicht immer das ,was ich wollte, und da haben wir uns auch manches mal gezankt, jedoch nie sehr lange. So war es in meiner Kindheit nie langweilig, und ich denke gerne daran zurück. Eure Großmutter

Darauf mailte der 10 jährige Max zurück : Ich habe Deine Geschichte alleine gelesen. Kannst du mir ein Bild von Trudel schicken?-----------------Was ich auch Postwendend tat.



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